Konvoi!
Was tun, wenn die DDR in Gestalt der ehemaligen Fahrbereitschaft an einem vorbei rollt? Ganz klar: einsteigen und mitfahren!
Für einen kurzen Moment ist Ramona irritiert: „Schatz, wo haben WIR eigentlich geparkt?“ fragt sie über ein dunkelblaues Autodach hinweg ihren Mann Matthias. Der kichert nur von der anderen Seite des 264 TE, klopft mit einem Fingerknöchel auf das ehemalige Staatsblech: „Genau vor dir!“ Ramona fasst sich lachend an den Kopf – kann ja mal vorkommen auf so einem Regierungsfahrzeugtreffen, dass man den eigenen Volvo vor lauter Bäumen nicht sieht...
Hunderten von ehemaligen VW- und Wartburg-Mitarbeitern ging es zur Bauzeit der Volvos schließlich ähnlich: Nach Schichtende stand man da so manches Mal ratlos auf den Werksparkplätzen vor vielen roten Golf II und Wartburg 353... Geschieht „denen da oben“ also ganz recht, dass sie ihre Staatskaleschen auch mal nicht auseinander halten können! Weil eben so viele davon da sind. Auf dem mittlerweile sechsten Regierungsfahrzeugtreffen des „Fuhrpark Ost-West e. V.“. Von wegen „Exklusivität“ – hier fährt ja jeder so ein skandinavisches Einheitsvehikel. Allerdings, die Unterschiede sind jeweils fein und liegen im Detail – oder sind abhängig von den ehemaligen Benutzern. In jedem Fall gilt: je näher man sich mit den stummen Zeitzeugen auf Rädern befasst, die einst die Fahrbereitschaft von Staatsratsvorsitzendem Erich Honecker & Co. bildeten, desto plastischer wird die Illusion der Vergangenheit. Also hinein ins Velours und die Sechszylinder gestartet!
Über 30 ehemals „staatstragende“ Fahrzeuge verlassen an diesem sonnigen Maimorgen das hoch auf dem Berg thronende FDGB-Heim „August Bebel“. So jedenfalls hieß das heutige Ahorn Hotel Friedrichroda zur aktiven Dienstzeit der Volvo 264 TE, der 760, der 960. Nur einige davon machten „halblang“ im wahrsten Sinne des Wortes, die meisten dunkelblauen und schwarzen Limousinen lassen ihre volle Länge laufen. Auch im DDR-Fuhrpark existierte sie, die reale Hierarchie der Statussymbole auf Rädern. Doch was wären die Herren in ihren Limousinen gewesen ohne die Lastesel in Form der imposant verlängerten Volvo 245 Transfer? Nun: beengt vom eigenen Gepäck, lautet die Antwort.
Deshalb ist auch ein Transfer mit von der Partie, allerdings mit seltenem Vierzylinder. GAZ-13 Tschaika und Tatra 603 „Walfisch“ sind ebenfalls mit von der Partie, dazu Lada 2101 und Wolga M 24, außerdem als „Ausreißer“ gen Westen ein verlängerter Mercedes 260 E W124. Doch sogar der stammt nicht aus den Beständen des Klassenfeindes, sondern ist neutralen Ursprungs wie die aus Schweden stammenden Volvos: Herkunftsort war ursprünglich ein Schweizer Hotel. Passt also alles, zumal zur fröhlich-aufgekratzten Stimmung unter den Teilnehmern. Da schwingt Daniel den originalen Staubwedel zum Ex-Regierungs-Volvo, von dessen Rücksitz aus einem noch immer Willi Stoph zulächelt. Keine Angst, nur sein Ebenbild als Ölgemälde ist es, wobei der das Portrait in Position haltende schwarze Sicherheitsgurt scheinbar Trauerband und Augenklappe gleichzeitig zu sein scheint...
Mitten im allgemeinen Aufbruch lässt Frank die bereits geöffnete Fahrertür wieder los: „Das ist ja gar nicht mein Volvo!“, gibt der Mann mit dem Honecker-Hütchen auf dem Kopf eine unfreiwillige Einlage, die jeden Loriot-Film geziert hätte. Also rasch ab in den richtigen 264 – einer der drei ersten, die 1976 ihren Dienst in der DDR antraten. Hündchen Belami springt hintendrein, dann fällt die solide Tür des Stretch-Volvos ins Schloss: Aufbruch nach Erfurt, der ersten Etappe des diesjährigen Treffens.
Der Autor dieser Zeilen bleibt übrigens auf allen Etappen „Fond-Manager“, testet ergo Komfort und Qualität der hinteren Regierungssitzbänke. Sanft schaukelt der 264 TE dahin durch die thüringische Landschaft, Insekten summen mit dem PRV-Sechszylinder um die Wette, beides allerdings gut gedämmt. Ein Druck auf die Taste „Window down“ brächte zwar Frühlingsduft, ließe aber womöglich gleichzeitig auch den Wind of Change herein, das wollen wir lieber vermeiden. Störte es doch unter Umständen empfindlich die Lektüre des neuesten Memos des „Kommitees Antifaschistischer Widerstandskämpfer der Deutschen Demokratischen Republik“, das im Wagen parat liegt. Dämmendes Velours auf Sitzen, dazu eine Aura der Diskretion schaffende Gardinen prägten den sozialistischen Führungsalltag. Kein Leder, dafür Klimaanlage, beispielsweise zum Kühlen des Angstschweißes vom Herbst 1989. Was alles Delikate, Konspirative, Banale mag einst halblaut in die dunkelblauen Polster geraunt worden sein, um von diesen umgehend und für immer verschluckt zu werden? Der rest ist Schweigen – na, beinahe!
Denn dafür erzählen erhaltene Dokumente und Artefakte, außerdem heutige Besitzer. Und Zeitzeugen wie Jürgen Klöber, der einst Aktiver bei der Fahrbereitschaft war. Beim Umsteigen in einen 264 TE neueren Baujahres ist Gelegenheit für einen kleinen Plausch. Über die Zeit, als die DDR-Handelsgesellschaft Intrac insgesamt 15 Citroën CX 2400 Prèstige erwarb, von denen zwei nach einiger Zeit von der schwedischen Firma Nilsson zu Langversionen umgebaut wurden. Die eigentlichen Spezialisten für dieses Modell saßen in Frankreich, doch hätten Tissier und Heuliez abgewunken. Politbüro-Mitglied und Autonarr Günter Mittag soll den CX favorisiert haben, konnte aber schlecht nur für sich einen bestellen, daher habe er Honecker mit einem eigenen CX bedacht, heißt es. Wie großzügig und umsichtig!
Übrigens: Karosseriebauer Bertone hatte nach hunderten gebauter Volvo-Langversionen den Kopf geschüttelt, als die DDR einst zehn 264 TE nachordern wollte. So landete der Staatsapparat auch damit bei Nilsson. Diese späten Exemplare fahren sich deutlich anders als ihre älteren Vorgänger, Fahrwerk, Lenkung, Federung gerieten fahraktiver und nochmals komfortabler. Im (unverlängerten) CX Préstige des Staatsratsvorsitzenden entschwebt man den Realitäten des real existierenden Unbills nochmals entrückter, allerdings stören die „Mitterand-Fußbänkchen“ groß gewachsene Passagiere wie den Herrn Autor doch ein wenig. EH und der damalige französische Staatspräsident hatten ja ungefähr das gleich Gardemaß von gefühlten 1,60 Metern. Da passte das.
Direkt vor dem Erfurter Dom darf die „Fahrbereitschaft außer Dienst“ Aufstellung nehmen für drei Stunden. Der belebte Markt wird zur Bühne, die zahlreichen Passanten bilden das interessierte Publikum. Bedeutsamste Erkenntnis: mittlerweile hat sich das Verhältnis der Menschen zu den bereiften Symbolen einstiger Staatsmacht entspannt. Verbitterte Kommentare hört man nicht, jedoch das Lachen der Menschen, die nicht selten ironisch die „Winkehand“ Erich Honeckers bei Vorbeifahrt des Konvois imitieren.
Der wird dann doch ausgebremst – ausgerechnet zwischen zwei Orten namens Grableben und Nottleben! Von wegen „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“, eine vereinigte deutsche Großbaustelle interessiert eine Ostalgiefahrt nicht: bitte Wende! Ansonsten jedoch hat die „Fahrbereitschaft a. D.“ zumeist freie Fahrt – die Leit-Garde in Gestalt von Hans-Joachim in voller Montour auf seiner authentischen MZ hegt den bundesdeutschen Verkehr des Frühlings 2022 ein wie weiland 1978 in der DDR. So mancher Kreisverkehr, so manche (rote) Ampel wird auf diese unbürokratische Art zur Freifahrt-Zone.
Vor dem Einrücken in die ehemalige Ausweichführungsstelle der Bezirkseinsatzleitung Suhl/Thüringen bietet sich die Gelegenheit zum Umstieg in die GAZ-13 Tschaika. Präsentiert auf der Expo Brüssel 1958, gebaut bis 1981 in offiziell 3.179 Exemplaren, wie Besitzer Mario erzählt. Acht Zylinder unter der mächtigen Haube, wobei Technik und Optik deutlich „inspiriert“ sind vom 1956er Packard Patrician/Caribbean. Stalin soll ja ein großer Packard-Fan gewesen sein, auch Erich Honecker und Willi Stoph posierten einst stolz vor ihren Tschaika-Limousinen, doch wenig später rollte dann doch die Volvo-Welle an. Und die Tschaikas? Sollen zuhauf die Wiedervereinigung Deutschlands unter dem Schneidbrenner erlebt haben – letzter Lichtstrahl in einem langen Autokarriere.
Apropos „Lichtstrahl“: So etwas gibt es hier unter Tage in der ehemaligen Ausweichführungsstelle nur künstlich, viele Meter unterhalb der Erdoberfläche unter meterdickem Beton verborgen. Zum Glück kam es hier nie zum Ernstfall, nicht nur die Autos hätten das nicht überlebt. Also schnell wieder nach oben, wo Thüringer Bratwurst und Kaltgetränke stärken, bevor es zur letzten Etappe ins Fahrzeugmuseum nach Suhl geht. Von Horch-Limousine über Melkus RS 1000 bis hin zum BMW-Rennwagen des legendären Rennfahrers mit dem nicht weniger legendären Namen Paul Greifzu reicht das Spektrum des Museums, das hier jedem nur wärmstens empfohlen werden kann. Danach heißt es „Auflösen des Konvois“, der in alle Himmelsrichtungen davonfährt, Martin aus Österreich dürfte dabei die weiteste Strecke haben. Was ihn und alle anderen nicht von einer Teilnahme 2023 abhalten dürfte. Denn Gutes kehrt ja bekanntlich immer wieder. Mindestens aber die Autos.
„9. Treffen für Dienst- und Regierungsfahrzeuge 2024“
vom 01.05. – 04.05.2025
Hinweis: Es handelt sich um ein Treffen historischer Dienst- und Regierungsfahrzeuge aus Ost und West.
Bitte beachtet, daß die Anmeldung nur mit einem Fahrzeug möglich ist, das diesem Motto entspricht.
Bei Unklarheiten richtet bitte Eure Anfrage direkt an den Veranstalter.
Anmeldeschluß ist aus organisatorischen Gründen der
11. April 2025!
Anfangs wollen wir ja in den „Hohen Norden“. Leider waren die Möglichkeiten etwas Brauchbares zu unternehmen, nicht grade üppig gesät.
Somit hat sich das Organisationsteam für den Standort Eisenach entschieden.
Wir sind nun im
Pentahotel Eisenach,
Adresse: Weinbergstr. 5, Eisenach, 99817, Thüringen - Deutschland.
Das Pentahotel Eisenach befindet sich ruhig gelegen am Stadtrand von Eisenach. Nur ca. 2km von der Autobahn A4.
Buchung ist möglich über:
Tel: +49 69 25 6699 300
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .
Diese Link bringt Euch direkt in unser Kontingent:
https://reservations.pentahotels.com/108154?groupID=4644183
Ich bitte Euch wieder selbst über diesen Kontakt im Hotel unter dem
Kennwort: "RFT 2025" zu buchen.
Weiterhin bitte ich Euch mir Eure Anmeldung zum Treffen auf: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!zu schicken oder mich bei Eurer Hotelbuchung einfach mit ins "cc" zu nehmen.
Über WhatsApp: +49 151 18820445 geht das natürlich auch.
Bei anderen Rückmeldungen kann es zu Problemen bei der Zuordnung zu unserer Veranstaltung kommen.
Das Kontingent ist gesichert bis 20.03.2025. Spätere Buchungen richten sich nach den aktuellen Zimmerpreisen und Verfügbarkeit.
Hotelinfo:
Das Einzelzimmer kostet 95.- €, 5 Einzelzimmer sind im Kontingent und die 20 kontingentierten Doppelzimmer liegen bei 115.- € pro Nacht. Bei beiden ist das Frühstücksbuffet inklusive.
Haustiere bedürfen der Rücksprache mit dem Hotel.
Wer es etwas „feudaler“ mag, kann gegen 15.-€ mehr die Nacht, die Zimmerkategorie „penta plus“ (großzügiges Zimmer mit zusätzlicher Sitzgelegenheit, ruhiger Lage, Wartburgblick, Bademantel und Badeschuhen) zusätzlich buchen.
Die Stadt Eisenach, will pro Nacht und Person auch etwas an uns verdienen und schlägt satte 2.-€ noch einmal oben drauf.
Weiterhin bitte ich jeden, der an unseren Abendveranstaltungen, am 01.05, 02.05. oder 03.05.2025 teilnehmen möchte, bei der Zimmerbuchung das mit anzugeben und zu buchen.
Das Hotel bietet je nach Belegung ein Dinnerbuffet oder 3-Gang-Menü nach Empfehlung des Küchenchefs zu € 38.00 pro Person an.
Wir haben für Euch ein Kontingent von 25 Zimmern reserviert.
Um notwendige Auslagen, wie Eintrittsgelder, Genehmigungen usw. zum Treffen zur refinanzieren, werden wir wieder um eine Vorauszahlung bitten müssen. Die Höhe dieser richtet sich nach der Anzahl der Teilnehmer und den Preisanagabe der entsprechenden Vertragspartner.
Die der Zeit kalkulierte Vorauszahlung liegt bei 70.-€ pro Person.
Ich bitte Euch, diese Summe auf unsere Vereinskonto einzuzahlen:
Fuhrpark-Ost-West e.V.
IBAN: DE26 2695 13 11 0161 4990 90
Verwendungszweck: RFT 2025 – Name, Personenzahl und wenn möglich das Kfz Kennzeichen.
Wer eine Bestätigung des Zahlungseinganges wünscht, meldet sich bitte direkt bei Dr. Rolf Mahlke unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .
Spätere Barzahlungen, direkt vor Ort sind dieses Mal leider nicht mehr möglich!
Die derzeitige Planung:
1. Tag
Der Zeit planen wir Donnerstag, den 1. Mai als Anreisetag.
Wer das möchte und es zeitlich bis 11 Uhr schafft, kann sein Fahrzeug gern auf dem 17. Fahrzeugtreffen in Bad Salzungen, auf dem Parkdeck des Goethe-Park-Center – Bahnhofstraße 9-11 in 36433 Bad Salzungen vorstellen.
Ob jemand zugunsten des Kinder-Hospizes Mitfahrten anbietet und stattliche Summen dafür einnimmt, muss jeder selbst entscheiden.
Dann fahren wir zum Hotel und genießen den Abend und lassen den Tag Revue passieren.
2. Tag
Am Freitag nehmen die etwa 35 km nach Bad Salzungen über die B84 unter die Räder. Dort sind wir pünktlich um 09:00 Uhr am Erlebnis Bergwerk Merkerts - Zufahrtstraße 1, 36460 Krayenberggemeinde und fahren dort um 09:30 Uhr in 800 Meter Tiefe zu einer Sonderführung, abseits der üblichen Touristenpfade.
Gegen 12:30 werden wir das Tageslicht wieder sehen.
Der Nachmittag steht fakultative für jeden selbst planbar zur persönlichen Verfügung.
Parkplätze werden für uns auf dem Gelände des Bergwerkes zusammenhängend zur Verfügung stehen.
3. Tag
Am Sonnabend (Neudeutsch: Samstag) den 03.05. 2025 brechen wir vormittags ins AWE – Wartburgmuseum und der dazu gehörigen Kantine auf. Vor Ort gibt es eine Führung für uns, durch beide Objekte.
Anschließend ist die Aufstellung auf dem Markplatz in Eisenach geplant. Ab 12 Uhr wird es eine einstündige Stadtführung geben.
Anschließend kann sich dann jeder um sein leibliches Wohl kümmern.
Nachmittags geht es zu Wartburg hoch. Bis zum Parkplatz können wir fahren und dann etwas für die körperliche Fitneß tun.
Für alle die dort schon länger nicht mehr wahren, die Möglichkeit einen Esel zum Erklimmen der Burgzufahrt zu mieten besteht nicht mehr.
4. Tag
Am Sonntag in aller Ruhe ordentlich frühstücken und dann die Rückfahrt oder sonstige selbstgeplante Ziele ansteuern.
Viele Grüße – wir freuen uns wieder auf die Teilnahme aller bekannten und gern auch unbekannten Gesichter.
Dr. Rolf Mahlke, Klaus Pohland und Martin Wundrack
Fragen, Lob und Anregungen?
Wir sind telefonisch unter 05831 7379 oder per Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar!
Fuhrpark-Ost-West e.V.
Mozartweg 11
29378 Wittingen
Vertreten durch:
Dr. Rolf Mahlke
Kontakt:
Telefon: 05831 7379
Telefax: 05831 7796
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
„4. Treffen für Dienst- und Regierungsfahrzeuge 2019“ – Fahrzeughistorisches Symposium
Auftakt – Freitag, den 03. Mai 2019
Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins „Fuhrpark-Ost-West e.V.“ organisierten nunmehr zum vierten Male für Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet und Österreich den „Treff für Dienst- und Regierungsfahrzeuge (RFT)“. Die Teilnehmer und das Programm definieren dabei das RFT immer mehr zu einem fahrzeughistorischen Symposium eigener Art. Den Auftakt bildete in diesem Jahr eine Fahrzeugpräsentation auf dem Marktplatz der wunderschönen Lutherstadt Wittenberg. Nach einem gemeinsamen Abendessen konnten alle Teilnehmer in einem spannenden Vortrag des Potsdamer Oldtimer-Experten Jörg Tissat Impressionen von dessen Reise mit einem Wartburg Camping 311 durch die USA erfahren. Herr Tissat berichtete nicht nur über die Importaktivitäten der Wartburg-Werke nach USA, sondern auch von seiner Reise über 14 500 km zu Orten und Menschen quer durch die USA, die mit Fahrzeugen aus Eisenach in enger Verbindung stehen.
Kulturelle Tagestour – Samstag, den 04. Mai 2019
Wir starteten ab 09.00 Uhr mit einem Fahrzeugtreff erneut auf dem Markplatz und konnten dort vom Mitorganisator Jörg Faust - Autohaus Faust-Gruppe - spannende Details zur Stadtgeschichte erfahren.
Anschließend ging es für die 35 historische Fahrzeuge und mehr als 60 Teilnehmer auf eine gemeinsame Ausfahrt durch den Vorfläming zum Schifffahrts- und Schiffswerftmuseum Roßlau. Dort wurden nach einem rustikalen Mittagsimbiss bei einer sachkundigen Führung die lange Geschichte der Elbe-Schifffahrt und der Roßlauer Schiffbautradition erkundet.
Als (geplante) Überraschung trafen wir uns dann vor Ort mit den Teilnehmern des diesjährigen LADA-IG-Deutschland-Treffens, die mit einer bunten Mischung verschiedener LADA-Modelle aufwarteten. Das LADA-Treffen, dem wir uns jetzt für ein paar Stunden anschlossen, stand wieder unter der bewährten Leitung des LADA-Spezialisten Marko Döhring, dem wir für die Organisation dieses und der folgenden Programmpunkte herzlich danken.
Denn nun ging es gemeinsam in einer jetzt auf über 80 Fahrzeuge angewachsenen Kolonne zu einer Besichtigung des DDR-Museums in Dessau. Hier gab es neben einem Blick in die Alltagsgeschichte der DDR auch viele informative Gespräche und manches Interview mit einem Fernseh-Team des MDR, welches unsere Veranstaltung den ganzen Tag begleitete. Im Ergebnis wurde wenige Tage später in einer Reportage in der MDR-Sendung „Umschau“ ausführlich und mit hoher Einschaltquote über unsere Veranstaltung berichtet.
Die Veranstaltung wurde mit einer Fahrt in das einzigartige Ferropolis fortgesetzt, welches sich laut eigener website wie folgt definiert: „FERROPOLIS. Die Idee dazu kam aus dem Bauhaus Dessau, ihre Umsetzung verdankt sich zu einem beträchtlichen Teil der Begeisterung und Hartnäckigkeit der Menschen vor Ort. Heute ist FERROPOLIS Museum, Industriedenkmal, Stahlskulptur, Veranstaltungsareal und Themenpark gleichermaßen. Alles beherrschend: die riesigen Baggermaschinen, die aussehen wie Dinosaurier eines vergangenen Zeitalters.
Doch die Zukunft hat längst begonnen. Das bezeugen erste Ansiedlungen kleiner Unternehmen ebenso wie zahlreiche neue Projekte: Kulturfestivals, mit Strom versorgt vom Solarkraftwerk Ferrosolar. In FERROPOLIS ist die Geschichte der Zukunft sichtbar.
Und die Gegenwart wird gefeiert: Internationale Festivals ebenso wie große Konzerte von Herbert Grönemeyer bis Metallica haben FERROPOLIS einen europaweiten Ruf als einmalige Kulisse für Künstler und Publikum verliehen: Cool Tradition!“ Die LADA-IG hatte hier eine hoch interessante Vorführung der Feuerwehr organisiert, bei der die Personenbergung aus verunfallten Fahrzeugen simuliert wurde.
Für uns bildete Ferropolis somit einen weiteren Höhepunkt und die ideale Kulisse für stimmige Fotos.
Das Abendbuffet im VW-Autohaus Faust wurde wiederum mit dem zweiten Teil unsers Symposiums beschlossen. Der Kulturwissenschaftler stellt mit einer Lesung das gerade erschienene Fachbuch „Westautos in der DDR“ vor.
Ausklang - Sonntag, der 05. Mai 2019
Bei einem frühen Stadtrundgang machten sich unsere Teilnehmer mit der vielfältigen Historie der Lutherstadt Wittenberg vertraut. Als Ausklang wurde der kultur-historische Anspruch unserer Vereinsveranstaltung durch einen Besuch des vom Augustinuswerk e.V. unterhaltenen Museums „Haftanstalt des MfS“ erkennbar.
Dr. Rolf Mahlke
1. Vorsitzender
Fotogalerie
„3.Treffen für Dienst- und Regierungsfahrzeuge 2018“
JHV und Auftakt – Freitag, den 04.Mai 2018
Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins „Fuhrpark-Ost-West e.V.“ trafen sich zunächst zur Jahreshauptversammlung 2018 im Flair-Hotel Reuner in Zossen. Währenddessen trafen aus dem gesamten Bundesgebiet und Österreich bereits viele Teilnehmer unseres 3.Treff für Dienst- und Regierungsfahrzeuge ein. Nach einem gemeinsamen Abendessen konnten alle Teilnehmer in einem spannenden Vortrag des Kulturwissenschaftlers Björn Herrmann (Schwanewede) erste Impressionen aus dessen Buchprojekt „West-Fahrzeuge in der DDR – Einblicke und Hintergründe in ein besonderes Kapitel (nicht nur) der DDR-Geschichte“ erfahren.
Tagestour – Samstag, den 05.Mai 2018
Wir starteten ab 09.00 Uhr zu einer „Übungsstunde“ auf dem „Teltow-Fläming-Ring“ im - nahe Zossen gelegenen – hübschen Ort Kallinchen. TFR-Inhaber Uli Hausmann erläuterte den Teilnehmern die Funktionen des Geländes als Übungsstrecke der DDR-Personenschützer bis 1989 und gestattete allen freundlicherweise eine Rundfahrt auf den Übungsbahnen.
Anschließend ging es für die ca. 25 historische Fahrzeuge und die 54 Teilnehmer auf eine gemeinsame Ausfahrt durch den Fläming und die ebenso schöne Dübener Heide zum Bunkermuseum Kossa. Dort wurden nach einem rustikalen Mittagsimbiss bei einem Erlebnisrundgang in den Bunkeranlagen Naturkunde und Militärgeschichte der Dübener Heide erkundet.
Bei einem anschließenden Besuch des Gedenksteins für das frühere NS-Zwangsarbeitslager „Lager Heide“ bat der gemeinnützige Verein „Fuhrpark-Ost-West e.V.“ die Veranstaltungsteilnehmer, mit einer ehrenden Kranzniederlegung den tausenden Zwangsarbeitern zu gedenken, die in den Jahren 1942 bis 1945 dort unter unmenschlichen Bedingungen Sprengstoffe für den Krieg herstellen mussten. Vereinsvorsitzender Dr. Rolf Mahlke verband dieses Gedenken mit dem Wunsch aller Teilnehmer nach Frieden und Freundschaft aller Völker.
Die Veranstaltung wurde anschließend mit einer Fahrt in die allseits prosperierende sächsische Metropole Leipzig und einer Fahrzeugpräsentation ab 16.00 Uhr auf dem berühmten Augustusplatz fortgesetzt.
Das Abendbuffet im Szene-Lokal „Bayrischen Bahnhof“ wurde mit Filmrückschauen früherer Veranstaltungen und einer - ebenfalls filmischen - Entdeckung der Region Halle/S.-Leipzig beschlossen.
Ausklang - Sonntag, der 06.Mai 2018
Mit einem Morgentreff und der Fahrzeugpräsentation auf dem Leipziger Augustusplatz eröffneten die Teilnehmer mit ihren historischen Fahrzeugen vor wiederum vielen Zuschauern einen Stadtkorso auf dem Innenstadtring. Auch hierbei wurde der kultur-historische Anspruch unserer Vereinsveranstaltung durch einen Besuch des vom Bürgerkomitee Leipzig e.V. unterhaltenen Museums „Runde Ecke“ sowie des alten Messegeländes erkennbar.
Dr. Rolf Mahlke
1. Vorsitzender